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Montag, 26. Dezember 2011

2012 Schulwandel in Bietigheim-Bissingen

Quovadis Schulen in Bietigheim-Bissingen?
 

2012 könnte das Jahr des Wandels werden
In Baden- Württemberg haben sich bereits im Jahr 2011 viele Kommunen für die Einführung der neuen Gemeinschaftsschule gerüstet, u.a. Ludwigsburg, und Möglingen. In Bietigheim-Bissingen ist jedoch noch alles ruhig. Hier scheint sich niemand für Schulen und Bildung, auch und gerade im Sekundarbereich, warm zu laufen. Bei der Kleinkinderbetreuung jedenfalls steht Bietigheim-Bissingen mit Ganztagesbetreuung und Kinderhäusern blendend da. Wie aber wird es in den anderen Schularten?

 
Zunächst ist festzuhalten, dass die  Schulen in Bietigheim-Bissingen eine gute Arbeit verrichteten.


 

Hillerschule (Grundschule) GS Metterzimmern (Außenklassen der Hillerschule)
20 Klassen – 479 Schüler (rückläufig in 2011 490 Schüler)


Sandschule (Grundschule – Werkrealschule)
26 Klassen 509 Schüler (zunehmend in 2011 499 Schüler)
 




Schule im Buch (Grundschule – Werkrealschule)
15 Klassen 294 Schüler (rückläufig in 2011 339 Schüler = 45 Schüler weniger!)
 

Schule- am Weimarer-Weg (Grundschule)
13 Klassen – 263 Schüler (zunehmend in 2011 254 Schüler)
 

Schillerschule Bissingen (Grundschule)
16 Klassen 272 Schüler (rückläufig in 2011 375 Schüler)
 

Waldschule (Werkrealschule)
18 Klassen 375 Schüler (rückläufig in 2011 393 Schüler)
 





Realschule im Aurain (Realschule)
28 Klassen 735 Schüler (rückläufig in 2011 759 Schüler)




Realschule Bissingen (Realschule)
17 Klassen 425 Schüler (zunehmend in 2011 409 Schüler)
 

Gymnasien I und 2 im Ellental
58 Klassen 1393 Schüler (rückläufig in 2011 1.440 Schüler = 47 Schüler weniger !!)


Förderschule im Aurain
9 Klassen 60 Schüler (gleichbleibend)
 

Berufsschulzentrum Fischerpfad ( berufliche Schulen – Wirtschafts- und Technisches Gymnasium)









Was ändert sich im neuen Jahr 2012? 
Die Gesamtschülerzahlen sind zwar rückläufig, die Verschiebungen zwischen den Schjularten dürften jedoch gewaltig werden. Zunächst die wichtigste Änderung: künftig gilt am Schluss der Grundschule der Elternwille. Die Eltern entscheiden ob sie der Empfehlung der Grundschule folgen wollen oder nicht. Sie können dann ihr Kind auf die ihnen zusagende Schule schicken.

Dieses müsste nach menschlichem Ermessen zu einem durchschlagenden Zuwachs zunächst an den Realschulen führen aber auch an den Werkrealschulen bzw. Gemeinschaftsschulen. Ein weiterer Punkt ist die so genannte Inklusion. Dieses Konzept sieht die Schule für Alle vor, lässt keinen Ausschluss mehr zu, auch nicht den der bisherigen Förderschüler.

Bei der Schule im Buch ist leider chronsiche Ausdünnung angesagt. Nachdem bereits die Ingersheimer Schülerinnen und Schüler, entgegen der zuvor geäußerten Verwaltungsmeinung, zu 100% ausgeblieben sind, brachen daselbst die Klassen zusammen. Die Eltern durften erstmalig die Schule selbst wählen und entschieden sich gegen die Schule im Buch. 

Nicht mehr da ist auch die bisher angebotene, sehr sinnvolle Einrichtung  KOP Klasse, eine Klasse, die jeweils nach Ende der 08. Klasse gebildet wurde für Schülerinnen und Schüler, welche nach deren leistungen die Hauptschule nicht in Klasse 9 abschließen hätten können und so bis in Klasse 10 verbleiben durften mit verminderten Stoffangebot.

Mit dem sich fortsetzenden Schülermangel scheint das Schicksal der Schule im Buch als eigenständige Schule besiegelt zu sein, zumal deren Schulleiter im Jahr 2012 in den verdienten Ruhestand geht. Hier könnte aber neu die Förderschule aus dem Aurain als Außenstelle, innerhalb der Hauptschule, einen Platz finden. 

Die Schule im Buch würde dazu eine Außenstelle der Schule im Sand WRS, ohne Rektor. Die Grundschüler der Schule im Buch wandern entweder in die nahe Schule am Weimarer Weg oder verbleiben in der Schule im Buch, dann aber als Außenstelle der Weimarer Weg Schule, die ja einen Katzensprung daneben liegt. 

Fazit: Schule im Buch wird gebündelte Außensstelle mit integrierter Förderschule. Gemeinschaftsschule kann sie ohnehin nicht werden, weil keine Mensa da ist. Die Förderschule im Aurain könnte ausziehen und das Gebäude, nach einer Sanierung, an die daneben liegende Realschule übergeben. Die braucht es dringend.

Die Schule im Sand könnte Geminschaftsschule werden. Sie verfügt über alle notwendigen Einrichtungen und Bildungsgänge dafür. Ein Konzept dazu müsste jedoch erst entwickelt werden. Anträge dazu müssten aus dem Gemeinderat der Stadt kommen.

Die Waldschule Bissingen könnte ebenfalls Gemeinschaftsschule werden und dazu mit der Realschule Bissingen kooperieren. Mensa wird von beiden Schularten gemeinsam genutzt. Auch hier müsste erst der Gemeinderat aktiv werden.

Für alle anderen Schulen ändert sich vorerst, vordergründig, nichts. Doch halt. Das Berufsschulzentrum zieht ab 2012 ein berufliches Gymnasium neben Wirtschafts und Technischem Gymnasium hoch, was mit Garantie einen Schüler Aderlass für die örtlichen Gymnasien im Ellental bringen könnte.

Gemeinderat und  Verwaltung hätten also im Jahr 2012 ein ganz gewaltiges Bildungspaket technisch, bildungspolitisch und fiskalisch zu bewältigen, allein, es rührt sich (noch) nichts. Immerhin wäre es wichtig nunmehr schnellstens Vorkehrungen zu treffen, auch weil die Gemeinschaftsschule eingeführt werden muss, da führt kein Weg daran vorbei und so ganz umsonst ist das alles nicht. 

Man darf also gespannt sein, wann sich die erste Fraktion aus den „Schützengräben“ wagt, auch weil wohl wegen der OB Wahl im März nicht gerade ganz großes Interesse an aufregenden Entscheidungsfindungen im Schulbereich bestehen dürfte und die Sekundarstufe, im Gegensatz zur Kleinkindbetreuung,  traditionell nicht gerade im Fokus von Verwaltung. und Gemeinderat steht. Dann eben ab März 2012!

HLS