Verkehrssituation in Bietigheim-Bissingen – zum Leserbrief des Herrn Bezner in der BZ vom 28.11.2014
Wenn der Hemdenpapst beim Flicken
nicht an Hemden, sondern an den Verkehr denkt, dann muss schon etwas dahinter
sein. Es wurde und wird eben nicht nur mit „Flickwerk“, wie er das nennt, der
Versuch unternommen, die „Situation zu entschärfen“. Ein wichtiger Punkt zur
Entlastung wäre der, vom Verkehrsministerium verhinderte, Halbanschluss in
Freiberg gewesen, von dem immerhin vier Kommunen Vorteile gehabt hätten,
nämlich Ingersheim, Pleidelsheim, Freiberg und Bietigheim-Bissingen.
Dass das
nicht langt, ist Gemeinderat und Verwaltung bekannt. Die von Herrn Bezner als (angeblich)
eigenen Vorschlag ins Spiel gebrachte Entlastungs-Trasse über den Steinbruch
Fink ist ein alter Hut. Diese Trasse wurde, anlässlich der Kreuzäckerbebauung,
mehrfach angedacht und in den Gremien besprochen, schon zu Zeiten von Alt-OB
List aber auch nach Amtsübernahme von OB Kessing. Warum da nicht konkret weitergedacht
werden kann, liegt einfach darin begründet, dass der Steinbruch Fink bis heute
noch existiert, also da ist. Man kann ihn nicht „wegsprengen“ und so erübrigt
sich jede konkrete Planung, weil gar nicht klar ist, wie oder von wem das
Gelände später genutzt wird oder werden soll.
In diese Überlegungen werden aber
sicher auch Denkmodelle zu einer Entlastungsstraße führen. Bleibt noch das Poststräßle und auch hier wandelt Herr
Bezner auf dem Holzweg, denn lange,
lange vor seiner Kritik haben der vorherige Gemeinderat, TA und die Verwaltung
bereits klare Planvorstellungen entwickelt, die gibt es sogar gezeichnet, etwa wie
mit einem s.g. Overfly an der Bahnhofsunterführung Kreuzungsfreiheit erzeugt
werden kann. Das tat man, im Zusammenhang mit der geplanten oder teilweise
vollzogenen Bebauung des ehemaligen Valeo-Areals, Bietigheimern besser als SWF
Gelände bekannt.
Bevor aber da nicht alles verabschiedet ist, kann es auch
nicht an die Straße gehen, ist doch klar, denn man wird nicht das Gelände nach
der Straße, sondern die Straße nach dem Gelände und dessen Anforderungen umbauen.
Bleiben noch die Autoschlangen und der Verkehr mit seinen Problemen, an denen,
natürlich „die Politiker“ allein Schuld sind. Nun wissen wir, wer dieses Land
über 50 Jahre regiert hat.
Trotzdem tragen sicher nicht die ehemals Regierenden
allein die Schuld. Es gibt eben immer mehr Familien, in denen 2 oder 3
Fahrzeuge angeschafft werden, (müssen), ja es gibt sogar vermögende
Einzelindividuen, die 10 und mehr Autos benutzen, natürlich nicht alle
gleichzeitig aber da sind sie. Ergo: das Verkehrsproblem muss man lösen, auch
daran arbeitet der neue Gemeinderat und das hat mit Flickschusterei nichts zu
tun.
Herr Bezner mag sich daher noch so genüsslich an früher erinnern; ein
Verkehrsfachmann war und ist er wohl eher nicht.
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